Warum stehen so viele behütete gutgekleidete Menschen an einem Sonntagvormittag um 11 Uhr vor den Stufen der Oper in Stuttgart? Ein mittlerweile seltenes aber äußerst reizvolles Bild. 
Sie alle begehren Einlass zu einer Modenschau, die nun zum 4. Mal in den Räumen des Opernhauses Stuttgart stattfindet.

Die Modenschau findet inzwischen derart viel Zulauf, wer nicht rechtzeitig kommt muss mittlerweile leider stehen, denn ständig sind mehr Besucher neugierig und wollen sich auf neue Hüte für den kommenden Herbst-Winter einstimmen lassen.

Die Modematinee der Modisteninnung Baden Württemberg gibt es nun 51 Jahre – und seit Hüte kein must mehr sind, bietet sie dem Publikum eine einzigartige Möglichkeit 1x im Jahr das geballte gestalterische und handwerkliche Schaffen des mittlerweile exotisch gewordenen Berufes der Modistin/Modist zu erleben.

Die Hüte, es waren etwa 70 Stück, sind Einzelstücke oder Teil einer kleinen Serie. Alle sind Handarbeitshüte – man kann sie mit Fug und Recht als Hut Couture bezeichnen.
 Sie unterscheiden sich von den Konfektions- oder Industriehüten durch besonders aufwändige alte handwerkliche Techniken und arbeitszeitintensiven Fertigkeiten, die es zu bewahren und weiterzuentwickeln gilt und außerdem durch meist teure und rare oder innovative Materialien und eigenen, für die Ateliers typischen Formensprachen.